“Facebook ist wie das Schweizer-Taschen-Messer, es ist zwar gut kann aber nichts wirklich perfekt”, sagt Till Kern, Gründer von TTOOGG, gesprochen: TOCK. Er bemängelt etwa die Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit des Social Networks, gerade in Hinsicht auf Veranstaltungen. Der junge Unternehmer steckte aber nicht den Kopf in den Sand, sondern entschloss sich, mit nur 18 Jahren das Problem zu lösen. Er wollte eine Plattform schaffen, in der die Terminplanung im Fokus steht. “Veranstaltungen auf eigene Bedürfnisse abstimmen und diese mit Freunden teilen, das ist das was man braucht wenn man Social-Media-User ist”, so der Gründer. Die Eltern des 18-Jährigen unterstützten ihren Sohn dabei nicht nur mental, sondern helfen ihm auch bei der Finanzierung und Umsetzung seines Projektes.
Die Mitarbeiter Alexander Paulczynski, Matthias Pischka und Stefan Wehling sind daher auch vom Papa mit ausgesucht. Die drei Informatik-Master-Studenten sind Schützlinge des Professors Siegbert Kern an der FU Gelsenkirchen für Wirtschaftsinformatik. TTOOGG-Macher Kern selbst studiert an der TU München und treibt von dort aus sein Projekt weiter. Was aber ist TTOOGG nun eigentlich? Fangen wir mal mit dem ungewöhnlichen Namen an, der entstand während Kern Auslandsschuljahres in Neuseeland. Als Kern mit seinen Neuseeländischen “Buddies” (bzw. Guns) feiern war, stellte sich immer die Frage, wie lange man auf einem Event bleibe. Die Antwort war immer: “Till The Other One’s Gone Gun”. Da TOOGG eine eventlastige App ist, benannte Kern die Anwendung kurzerhand nach diesem Spruch.
Mit der Finanzierungshilfe von den Eltern und der Unterstützung der drei Master-Studenten, entwickelte Kern die App und schaffte es innerhalb weniger Monate den Terminkalender 2.0 in die Stores zu bringen. Seit Mitte Oktober kann man die App downloaden und sie als Eventplaner, Ideenbörse, Reminder oder aber auch als Chatroom benutzen. Das Ganze ist benutzerfreundlich aufgebaut und soll (nicht nur bei Studenten) für eine bessere Strukturierung sorgen. “Es ist einfach, persönlich und sorgfältig. Die App zeigt was man vor hat oder machen kann und lässt alles andere verschwinden. Die App ist für alle, denen ihr Kalender zu langweilig geworden ist. TTOOGG ist das soziale Netzwerk für Morgen”, sagt Kern selbstbewusst.
Dabei zeigt App ein Ereignis nur, wenn man auch dazu eingeladen wurde. Was ist wirklich wichtig? Was kommt zuerst und was kann warten? Wer muss informiert werden? Was ist in einem Monat und was war letzte Woche? Was machen meine Freunde? Was kann ich machen? “TTOOGG klärt das schon”, verspricht der junge Gründer. Erste Downloadzahlen der kostenlosen App beweisen, dass Kern nicht ganz falsch liegt mit seiner Idee. Er wird sie weiter optimieren – Till the other one’s gone.
Vielfältig sind die Methoden, sein Produkt oder seine Dienstleistung zu bewerben. Kniffelig aber ist es, sich hierbei immer im rechtlich zulässigen Rahmen zu bewegen. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb setzt dem Händler Grenzen in der Wahl seiner Marketinginstrumente. Wie man Fallstricke vermeidet, erläutert Rechtsanwältin Sophie Engelhardt:
“Kundenbewertung: 5 Sterne”
Die Empfehlung eines Bekannten ist die beste Werbung. Bereits auf Platz drei der vertrauenswürdigsten Werbeformate aber liegen Kundenbewertungen im Internet, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Wird mit dem Ergebnis von Bewertungen geworben, müssen auch tatsächlich Bewertungen abgegeben worden sein. Eine Selbstverständlichkeit, die aber erst kürzlich Gegenstand eines Gerichtsverfahrens war. Ein Online-Händler hatte neben der Beschreibung seines Produkts die Überschrift „Bewertung“ platziert und darunter fünf ausgefüllte Sterne abgebildet, obwohl noch gar keine Kundenbewertung abgegeben worden war. Das Landgericht Hamburg entschied, dass Verbraucher dadurch in unzulässiger Weise angelockt und in die Irre geführt werden. „Bewertung“ und Sterne mussten verschwinden.
„Ausschließlich positive Bewertungen“
Die im Internet veröffentlichte Sammlung von Kundenbewertungen darf nicht zugunsten des Anbieters geschönt sein. Neutrale oder negative Bewertungen müssen gleichermaßen einzusehen sein wie positive Bewertungen. Dies entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf. Ein Unternehmer bewarb seine Leistungen über ein Bewertungsportal, das positive Bewertungen unverzüglich und negative Bewertungen erst nach einer Prüfung freischaltete. Wenn überhaupt, wurden negative Bewertungen erst mit erheblicher Verzögerung veröffentlicht. Hierdurch entstand ein verzerrtes, übertrieben positives Bild. Das Gericht erachtete die Werbung als wettbewerbswidrig und der Unternehmer wurde zur Unterlassung verurteilt.
„Eröffungsangebot“
Die Werbung mit Preisen ist attraktiv, birgt jedoch erhebliche Abmahnrisiken. Jede Form der Preiswerbung unterliegt eigenen Zulässigkeitsvoraussetzungen. Insbesondere muss die Preisgestaltung transparent sein und darf keine unwahren oder zur Täuschung geeigneten Angaben enthalten.
Eine beliebte Maßnahme bei der Eröffnung eines neuen Onlineshops ist die Werbung mit Eröffnungspreisen oder Einführungsangeboten. Hierbei muss sichergestellt sein, dass der Eröffnungspreis auch tatsächlich besonders niedrig ist im Vergleich zum regulären Preis. Darüber hinaus darf das günstige Angebot nur vorübergehend, eben anlässlich der Shoperöffnung gelten. Nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne muss der Artikel oder die Dienstleistung zu einem teureren Normalpreis verkauft werden.
„Flugreisen zu Billigpreisen“
Bei der Werbung mit einem Discount- oder Billigpreis ist der Unternehmer gehalten, den Markt genau zu beobachten. Nur wenn das eigene Produkt wirklich deutlich unter dem Preisniveau vergleichbarer Konkurrenzprodukte bleibt, ist die Werbung zulässig. Weit überhöhte „Mondpreise“ anzugeben, nur um sie durchzustreichen und das aktuell viel günstigere Angebot dahinter zu setzen, ist ebenfalls verboten. Das geht nur, wenn die „Mondpreise“ in der Vergangenheit tatsächlich über einen längeren Zeitraum galten.
Nicht ungefährlich ist auch die Werbung mit sogenannten „ab“-Preisen. Wenn das Angebot an Bedingungen wie eine Mindestvertragslaufzeit oder die Abnahme einer Mindestmenge geknüpft ist, muss hierauf schon bei der Preisangabe hingewiesen werden.
„Für unsere Kunden nur das Beste“
Die Werbung mit einer Spitzenstellung („der größte Baumarkt der Stadt“) oder einer Alleinstellung („der einzige Baumarkt der Stadt“) ist ein schlagkräftiges Marketinginstrument.
Wer mit offensichtlich reklamehaften Übertreibungen wirbt („die schönsten Blumen der Welt“), kann dies gefahrlos tun. Vorsicht ist dagegen geboten bei der Werbung mit Aussagen, die objektiv nachprüfbar sind. Hier ist nur zulässig, was wahr ist und in einem möglichen Rechtsstreit auch belegt werden kann. Behauptet der Unternehmer beispielsweise, die „Nummer 1“ auf seinem Gebiet zu sein, sollte dies anhand von Umsatzzahlen bewiesen werden können. Bezeichnet ein Händler sein Produkt als „Testsieger“, muss er als einziger das beste Testergebnis erzielt haben.
„Solange der Vorrat reicht“
Ein ebenso alter wie effektiver Verkaufstrick ist es zu suggerieren, die Ware sei nur noch knapp verfügbar. Der interessierte Kunde soll hierdurch gedrängt werden, umgehend zu kaufen, anstatt sich mit Preisvergleichen aufzuhalten. Online-Händler seien jedoch davor gewarnt, ihren Warenbestand zu niedrig oder zu hoch anzugeben: Beide Varianten wurden bereits als irreführend und damit wettbewerbswidrig beurteilt. Erst kürzlich wurde Zalando von der Wettbewerbszentrale abgemahnt. Testkäufe hatten ergeben, dass bei dem Online-Kaufhaus oft mehr Artikel verfügbar waren als angezeigt. Ähnlich erging es Hotelportalen, die mit künstlicher Verknappung Geschäft machen wollten. Angaben wie „Nur noch 1 Zimmer verfügbar“ erzeugen Druck und motivieren den Kunden, vorschnell zu buchen. Irreführend ist es, wenn nicht klargestellt wird, dass sich die Angaben zur Verfügbarkeit nur auf das eigene Kontingent beziehen.
Die Konkurrenz fackelt nicht lang, Mitbewerber mit Abmahnungen zu überziehen. Gerade wer sich neu auf dem Markt präsentiert, sollte daher seine Werbemaßnahmen mit Bedacht auswählen und im Zweifel Rechtsrat einholen.
Zur Person
Sophie Engelhardt arbeitet seit 2002 als Rechtsanwältin. Nachdem sie zunächst in London und Hamburg tätig war, trat sie 2005 in die Kanzlei Rasch Rechtsanwälte ein und spezialisierte sich dort auf das Gebiet des Urheber- und Medienrechts. Ihr besonderes Interesse gilt dem Schutz geistigen Eigentums im Internet sowie wettbewerbsrechtlichen Fragestellungen im E-Commerce.
Foto: Sophie Engelhardt (Wattendorff.de), Teaserfoto (Internet marketing collage with icons background. Vector illustration from Shutterstock)
Die bedeutende Investmentbank Goldman Sachs entdeckt immer mehr ihr Faible für wachstumsfreudige deutsche Start-ups. Gerade erst investierte das Unternehmen gemeinsam mit Atomico, Yuri Milner, Tom Stafford, Sebastian Siemiatkowski (Klarna) und Ilkka Paananen (Supercell) 45 Millionen Dollar in die Berliner Jungfirma GoEuro – siehe “Berliner Reisegigant – Goldman Sachs und Co. pumpen 45 Millionen in GoEuro“.
deutsche-startups.de präsentiert in der schnellen Übersicht einmal alle deutschen Start-ups, an die Goldman Sachs, das international bei Unternehmen wie Dropbox, Uber und Square an Bord ist, derzeit glaubt. Die Namen der jungen Unternehmen sollte sich jeder merken, denn es besteht die berechtigte Chance, dass diese Start-ups einmal ganz groß raus kommen.
Es sind die Superhelden von heute und vielleicht die Einhörner von morgen. Die Investments zeigen aber auch, wie erwachsen, wie bedeutend die deutsche Start-up-Szene inzwischen ist. Vor einigen Jahren wären solche Investments kaum denkbar gewesen. Passend zum Thema: “50 Start-ups, die wir nicht mehr aus den Augen lassen“.
ekomi
eKomi, ein Bewertungssystem und Gütesiegel, wird von über 14.000 Unternehmen genutzt. Das Start-up, das 250 Angestellte beschäftigt, wurde 2008 von Michael Ambros und Gunther Schmidt gegründet.
Foodpanda
Goldman Sachs und Co. investierten zuletzt 100 Millionen US-Dollar in den Lieferdienstvermittler foodpanda (gehört zu Rocket Internet). Über 300 Millionen sammelte das Start-up bisher ein.
GoEuro
In die Reiseplattform GoEuro flossen bisher über 80 Millionen US-Dollar. Das Start-up wurde 2012 von Naren Shaam gegründet und beschäftigt bereits rund 150 Mitarbeiter.
Mister Spex
2014 erzielte das Berliner Start-up Mister Spex einen Umsatz in Höhe von 65 Millionen Euro. Über 55 Millionen Euro flossen bisher in das Start-up, das über 300 Mitarbeiter beschäftigt.
windeln.de
Anfang 2015 investierten Goldman Sachs und Co. 45 Millionen Euro in windeln.de. Inzwischen ist das Münchner Start-up an der Börse angekommen und sammelte so rund 211 Millionen Euro ein.
Foto: Funny little power super hero child (girl) in a red raincoat. Superhero concept. Instagram colors toning from Shutterstock
Jeden Tag prasseln in das Postfach von deutsche-startups.de unzählige Nachrichten aller Art ein – darunter auch viele Investitionsmeldungen – siehe Deal-Monitor. Leider können wir nicht diese Meldungen in aller Ausführlichkeit weiterverbreiten. In dieser “Neue Deals”-Rubrik gibt es deswegen regelmäßig aktuelle Geldströme in Kurzform.
Rockets Cuponation holt sich 10 Millionen
Frisches Kapital: Rocket Internet, Holtzbrink Ventures, New Enterprise Associates (NEA), e.ventures, ru-Net, Deutsche Telekom Strategic Investments (DTSI), Silicon Valley Bank und Columbia Lake Partners investieren 10 Millionen Euro in die samwersche Rabattplattform Cuponation. “Das Geschäft entwickelt sich rasant. Unsere Motivation ist es, Cuponation Nutzern weltweit anbieten zu können”, sagt Mitgründer Andreas Fruth. Cuponation ist derzeit in über 20 Ländern unterwegs.
Burda investiert in Kleiderkreisel-Mutter Vinted
Millionenspiel: Das Medienhaus Burda investiert gemeinsam mit Accel und Insight Venture Partners 24 Millionen Euro in die Kleiderkreisel-Mutter Vinted. “Durch die letzte Finanzierungsrunde beläuft sich das seit 2013 von Vinted eingesammelte Kapital auf 60,6 Millionen US-Dollar. Das Start-up plant, die neuen finanziellen Mittel für die Expansion in neue Märkte außerhalb Europas und der USA einzusetzen”, teilt das Unternehmen mit.
main incubator investiert in Gini
Finanzspritze: Die Commerzbank-Tochter main incubator investiert gemeinsam mit Deutsche Telekom Strategic Investments und einem Privatinvestor in das Münchner Start-up Gini, das sich um Dokumentenbearbeitung kümmert. “Das erneute Investment in unsere Produkte bestätigt unseren Entwicklungskurs. Die Partnerschaft mit dem main incubator öffnet uns Türen zu neuen Branchen, die wir mit unserer Technologie revolutionieren wollen“, sagt Steffen Reitz, Mitgründer von Gini.
Müller Medien investiert in Crowd Guru
Investment: Müller Medien und die IBB Beteiligungsgesellschaft investieren in Crowd Guru, eine Crowdsourcing-Lösungen für Unternehmen. Im Rahmen der Finanzierungsrunde verkauften der Münchner Kapitalgeber Wellington sowie einige Business Angels ihre Anteile an Müller Medien. Die IBB Beteiligungsgesellschaft stockte ihre Beteiligung dagegen auf. “Das frische Kapital wird Crowd Guru insbesondere für die weitere Internationalisierung des Geschäfts nutzen”, sagt Crowd Guru-Macher Hans Speidel.
trinckle holt sich 700.000 Euro
Einstieg: Die KfW, das Unternehmen repartners, ein nicht genannter Business Angel und der Altgesellschafter BFB Frühphasenfonds Brandenburg investieren 700.000 Euro in trinckle, ein Start-up für 3D-Druck. “Unser Flaggschiff, der 3D Product Customizer, löst eines der größten Versprechen des 3D-Drucks ein: personalisierte Produkte für jedermann“, sagt Florian Reichle, Mitgründer und Geschäftsführer des Unternehmens.
Rolf Elgeti investiert in Creditshelf
Geldsegen: Der ehemalige Immobilienmanager Rolf Elgeti investiert einen niedrige siebenstellige Summe in das Fintech-Start-up creditshelf, eine Plattform für kurzfristige Unternehmenskredite – siehe Gründerszene. creditshelf richtet sich an mittelständische Unternehmen “mit einem Finanzierungsbedarf ab 100.000 Euro, die Laufzeit der Kredite beträgt dabei einen bis zwölf Monate”.
Axel Springer übernimmt Axel Springer Digital Classifieds
Rückkauf: Das Medienhaus Springer kauft weitere 15 %, die General Atlantic hielt, an Axel Springer Digital Classifieds zurück und hält nun 100 % am Kleinanzeigenableger. “Im Zuge dieser Transaktion erhält General Atlantic 8.955.311 neue Aktien der Axel Springer SE. General Atlantic hält somit einen Anteil von 8,3 % an Axel Springer”, teilt das Medienhaus mit. Der Kurs der Springer-Aktie liegt derzeit bei 51 Euro. Springer und General Atlantic hatten Axel Springer Digital Classifieds im Frühjahr 2012 gemeinsam gegründet.
Im Fokus: Alle Finanzspritzen und Exits in der Internetbranche gibt es in unserem Deal-Monitor
Unser noch junger StartupTicker ist unser Live-Ticker für die Startup-Szene. Im StartupTicker tickern wir quasi tagtäglich kurz und knapp, was in der deutschen Start-up-Szene so alles los ist. “Best of StartupTicker” liefert auf einen Blick einige lesenswerte Höhepunkte aus dem heutigen StartupTicker.
15 Start-ups, die Friendsurance kopieren
>Das Berliner Insurtech-Unternehmen Friendsurance, das ein Peer-to-peer-Versicherungsmodell anbietet, wird immer mehr zur Blaupause für andere Unternehmen. Die Hauptstädter, die 2010 an den Start gegangen sind, können inzwischen 15 Kopien aufzählen. Dies wären Beepoo, InsPeer (Frankreich), Brolly, Gaggel, Guevara, Inspool (Großbritannien),Wesurance (Kolumbien),PeerCover (Neuseeland), CommonEasy (Niederlande), PeerSure (Südafrika). Gather,Insure a peer, Jointly, Lemonade, UVAMO (USA).
Freeletics kleidet jetzt auch ein
Freeletics macht nun auch Street Wear. “Die erste Streetwear Kollektion der neuen Marke Freeletics Wear steht nicht nur für einen roughen Look, der den Bedürfnissen von Athleten gerecht wird und die Leidenschaft für Freeletics zum Ausdruck bringt”, teilt das erfolgreiche Start-up mit.
FintechStars und Finance Base gründen (unter dem Dach von etventure) gemeinsam den Inkubator FinTechCube. “Ziel ist die Entwicklung und der Aufbau neuer, nutzerorientierter FinTech-Geschäftsmodelle als Startup und im Auftrag von Bank- und Versicherungsunternehmen”, teilen die Unternehmen mit. Gemeinsam mit Gregor Puchalla wird Florian Oswald die Geschäftsführung von FinTechCube übernehmen.
Eine neue Online-Reinigung
Die Persil-Mutter Henkel, der Logistiker DHL und die Textilreinigung Stichweh gründen gemeinsam die Online-Reinigung geschickt-gereinigt.de. Nach der Anmeldung “können Kunden ein Versandetikett anfordern, mit dem die zu reinigenden Textilien versandkostenfrei verschickt werden können. Das Paket kann entweder am Postschalter, einer Packstation, einem Paketshop oder direkt beim Postboten abgegeben werden. Innerhalb von drei Tagen wird die professionell gereinigte und gebügelte Garderobe zurück an die persönliche Wunschadresse geliefert”, heißt es zum Konzept.
Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Chef zu sein bedeutet für mich vor allem einen schweren, täglich wiederkehrenden Spagat: Auf der einen Seite Kollege, Gesprächspartner oder auch Freund zu sein, der immer ein offenes Ohr hat und im Zweifel auch mal Fünfe grade sein lässt. Auf der anderen Seite eine Respektsperson zu sein, die die Fäden zusammen hält, Ordnung ins Chaos bringt, Menschen dazu bringt, ihr Bestes zu geben und individuelle Fähigkeiten fördert. Dabei immer die Nerven zu behalten und gleichzeitig nicht sich selbst aus den Augen zu verlieren, ist manchmal eine ziemlich schwierige Aufgabe.
Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Für meine Mitgründer Franz-Joseph, Jan und mich gab es eigentlich zwei Schlüsselerlebnisse: Erstens die Tatsache, dass jeder von uns pro Woche zu viel Zeit auf den Einkauf von Lebensmitteln unter der Woche und Klamotten am Wochenende aufwenden musste. Zweitens das ständig wiederkehrende Negativerlebnis der fehlgeschlagenen Zustellungen nach Online-Einkäufen, da wir wie die meisten Arbeitnehmer tagsüber nie zu Hause sind. Das hat uns dann recht schnell zu der Frage geführt, warum wir nicht unsere Erfahrungen im Bereich Same Day Delivery auf den Handel übertragen und einen geilen Service aufbauen, der sich den Tagesabläufen der Endkunden anpasst.
Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Die Anschubfinanzierung stammte von der time:matters Gruppe, die schon seit 13 Jahren auf Same Day Delivery Lösungen für Industriekunden spezialisiert ist. Nach einem Management Buy Out hat sich dann in der Series A die Hermes Logistik Gruppe bei uns mit 28,5 Prozent beteiligt.
Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Da wir zunächst mal ein Corporate Start-up innerhalb einer größeren Unternehmensgruppe waren, hatten wir mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen wie andere Firmen in solchen Situationen: Schwierigkeiten bei der internen Kommunikation, Spannungen unter Kollegen, Motivation der Start-up-Truppe – ohne zu sehr für Abgrenzung zu sorgen. Davon abgesehen natürlich der übliche Wahnsinn: Schwierige Priorisierung, zu viele Themen gleichzeitig bei begrenzten Ressourcen, anstrengende Vertriebs-Arbeit im Markt, Investor Relations, die richtige Geschwindigkeit bei der Plattformentwicklung finden und zu guter Letzt: Das Fehlen von Betten im Büro.
Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Auch wenn sich das rückblickend leichter sagen lässt, als es tatsächlich gewesen wäre, würde ich bei einem neuen Anlauf noch rigoroser priorisieren und unwichtige Sachen sofort loswerden. Dinge zu erkennen, die nicht wichtig sind und diese dann auch konsequent auszuschließen, ist vielleicht eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Aus meiner Sicht kann das auch nur gelingen, wenn die Shareholder das Gründungsteam unterstützen und ihm Rückendeckung dafür geben.
Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Aktuell konzentrieren wir uns voll auf unsere Partner im Handel, die den direkten Zugang zum Endkunden haben und somit ein Multiplikator für uns sind. Mit der Zeit merken wir aber auch immer mehr wie unsere Marke auch von Konsumenten wahrgenommen wird, beispielweise bei der Auslieferung von Zalando Sendungen. Aus meiner Sicht ist eine gute Presse schon die halbe Miete und die bekommt man automatisch, wenn man die richtigen Partner im Markt für sich gewinnt, einen guten Job macht und am Ende die Kunden zufrieden sind. Nichts verleiht einem Start-up so viel Auftrieb wie positives Kundenfeedback, das öffentlich geteilt wird.
Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Hier kann ich mich nicht auf eine Person beschränken, sondern kann und muss vor allem zwei Personen nennen: Meine beiden Mitgründer Franz-Joseph Miller und Jan Onnenberg ohne deren Partnerschaft ich mir Liefery in seiner jetzigen Form nicht vorstellen könnte. Zudem mein Wegbegleiter Mathias Gehrckens von der dgroup, der mir mit viel Erfahrung und einem exzellenten Netzwerk zur Seite gestanden hat.
Nicht zuletzt natürlich auch meine Eltern, die mich in dieser hektischen Zeit mit dem kritischen Blick zweier Juristen nicht nur einmal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt haben, sowie meine Freundin Julienne, die trotz meiner ständigen Abwesenheiten nicht die Nerven verloren hat und es immer wieder schafft mich am Wochenende daran zu erinnern, dass das eigene Start-up zwar wichtig, aber auch nicht alles im Leben ist.
Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Da fallen mir spontan drei Dinge ein: Eigene Meinung bilden und durchhalten (fragt man zehn Berater, bekommt man zehn unterschiedliche Meinungen), Fokus auf die wesentlichen und „betriebskritischen“ Themen und keine Kompromisse bei der Auswahl des Teams.
Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Da wir sehr lange nach einer passenden Behausung gesucht haben, fällt mir da zunächst die Förderung von Start-up-Büroflächen – auch abseits von Berlin – ein. Zudem würde ein angepasster Kündigungsschutz für Start-ups sicherlich viele junge Unternehmer ermutigen früher mehr Leute einzustellen und damit auch schneller Ergebnisse vorweisen zu können. Ach ja und eine Sache, die mich wirklich nachhaltig nervt: fehlendes flächendeckendes mobiles Internet – auch abseits von Großstädten – und insbesondere auf ICE-Strecken.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Da ich in meinem Freundeskreis ohnehin schon seit Jahren liebevoll „Herr Doktor“ genannt werde, hätte ich vielleicht irgendwann doch noch meiner Neigung für die Medizin nachgegeben und wäre Arzt geworden. Davon abgesehen wünsche ich mir manchmal ich würde im Norden Schottlands in einer Whisky Distillery als Brennmeister arbeiten. Das muss ein sehr befriedigender Beruf sein.
Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Interessieren würde mich Bonativo, da ich den Gedanken der digitalen Transformation des Wochenmarktes wirklich gut finde und ein totaler Fan von frischen Produkten wie Milch, Eier, Brot, etc. direkt vom Erzeuger bin. Spannend fände ich dabei vor allem die Art der Zusammenarbeit mit eben jenen, weil es ohne ihre Arbeit auf dem Feld Bonativo wohl nicht geben würde.
Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Nachdem ich jetzt lange über diese Frage nachgedacht und diverse Wikipedia Artikel zu verschiedenen Epochen gelesen habe, muss ich sagen, bin ich im hier und jetzt ganz glücklich.
Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Ganz simpel: Ein Haus in den Bergen rund um den Schliersee kaufen (reicht vermutlich nicht).
Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Schlafen bis 10.00 Uhr. Ausgedehntes Frühstück mit Zeitung und frischen Brötchen im Garten oder in einem netten Café mit einer guten Espressomaschine. Danach: Kleine Wanderung auf eine Alm am Nachmittag, gefolgt von einer anständigen Portion Kaiserschmarren in der Sonne. Abends dann Tatort mit meiner Freundin und die obligatorische Wochenplanung vor dem herannahenden Montagmorgen.
Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Bier(e) mit Moritz Bleibtreu. Der ist einfach eine coole Sau.
Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an
Zur Person:
Nils Fischer ist Mitgründer und Geschäftsführer der Same-Day-Delivery-Plattform Liefery. Zusammen mit Jan Onnenberg und Franz-Joseph Miller gründete er das Unternehmen im Jahr 2014 als Service- und Technologie-Plattform realisiert. Fischer hat an der IUBH School of Business and Management in Bad Honnef bei Bonn Aviation Management studiert und sich seitdem ganz dem Thema Logistik verschrieben: Bereits vor Liefery war er sieben Jahre für die time:matters Gruppe tätig, dem führenden Anbieter für Same Day und Notfall-Logistik in Europa.
“Hinter den Kulissen deutscher Start-ups: 45 Gründer über den Aufbau ihres Unternehmens”, heißt der erste Titel der neuen Buchreihe von deutsche-startups.de. Unser erstes Buch, ein Best-of der Rubrik 15 Fragen an, steht unter dem Motto: Von Gründern lernen, sich von deutschen Unternehmern inspirieren lassen. 45 Gründer berichten von Ihren eigenen Erfahrungen, geben wertvolle Tipps und teilen ihre Inspirationen mit den Lesern. Weitere Infos über “Hinter den Kulissen”. Unser erstes Buch jetzt bei Amazon bestellen.
Mit der Rubrik Lesenswert bietet deutsche-startups.de in Kurzform einen schnellen Überblick über aktuelle Meldungen, Artikel, Reportagen, Interviews und Hintergrundstorys zu Web- und Gründergeschichten, die andere deutsche und englischsprachige Medien oder Blogs verfasst und veröffentlicht haben. Den kompletten Artikel gibt es dann nur auf den jeweils verlinkten Medien aus aller Welt.
Gründerinnen „Ich mache, was ich will“ – Warum immer mehr Frauen gründen!
„Die Unternehmerinnen kommen“, so hört und vor allem liest man es in letzter Zeit häufig in den unterschiedlichsten Medien. Auch wenn die Zahlen von weiblichen Gründern im Vergleich zu den männlichen Kollegen noch nicht rasant ansteigen, ist in jedem Fall eine konstante Zunahme in den letzten Jahren zu beobachten FemPreneur
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Mit unserer Stellenbörse wollen wir Ihnen helfen, die richtigen Leute auf Ihre Firma aufmerksam zu machen. Jede Anzeige läuft 30 Tage und kostet im Standard-Paket 149 Euro. Hier entlang zu unserer Startup-Jobbörse
Knochenjob “Onlinehandel führt zu Proletarisierung”
Einkaufen im Internet bei Amazon, Zalando und Co boomt und immer mehr Paketzusteller sowie Lagerarbeiter werden für die Abwicklung des Online-Shopping-Vergnügens benötigt. Vor Weihnachten müssen Millionen an Paketen hierzulande noch pünktlich verpackt und ausgeliefert werden. Paketzusteller machen dafür Überstunden sowie Extraschichten und liefern pro Arbeitstag bis zu 160 Pakete aus. Wirtschafts Blatt
Know How Handel im Wandel durch die Woche mit TheLabelFinder CEO Julian Hildebrandt
In unserer Serie “Durch die Woche mit…” beantworten Händler und Handelsexperten einen standardisierten Fragebogen von Location Insider. Diese Woche hat ihn Julian Hildebrandt ausgefüllt. Er ist Geschäftsführer bei TheLabelFinder. Location Insider
Work-Life-Balance 5 typische „Lebensmittel“ im Leben eines Gründers
Als Gründer hat man immer viel zu tun. Man kümmert sich um alles gleichzeitig – nur nicht um eine ordentliche Mahlzeit. Gut ist das nicht. Gerade für kreative Menschen, die viel leisten, ist es wichtig, sich ausgewogen zu ernähren. startupbrett
Marketing Werben auf Instagram
Seit knapp drei Monaten können Unternehmen jeder Größe Werbekampagnen auf Instagram im Self-Service schalten. Ein Angebot, das bei Agenturen und Werbetreibenden mit Blick auf die hohe Markenaffinität, Interaktions- und Kaufbereitschaft der Instagrammer und die via Facebook verfügbaren Targeting-Optionen auf mehr als positive Resonanz stößt. Adzine
AppLift-Mitgründer Kaya Taner will erneut durchstarten – diesmal mit Honeypot, einer Plattform, die das Finden und Einstellen von Entwicklern vereinfachen soll. “Technologierecruiting in seiner aktuellen Form ist ineffizient und intransparent. Entwickler wiederum werden oft mit irrelevanten Angeboten von Firmen oder Mittelsmännern angeschrieben. Honeypot bietet beiden Seiten eine Plattform, die diese Probleme löst”, sagt der Berliner. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Taner über den Reiz, Problem zu lösen, Learnings im Gesamtaufbau und transparente Teamkultur.
Sie haben bereits AppLift gegründet und starten nun mit Honeypot erneut durch: Was reizt Sie daran wieder etwas Neues aufzubauen?
Einer der Bereiche für die ich bei AppLift direkt mit verantwortlich war, war das Personalwesen. Dabei habe ich immer wieder festgestellt, dass das Recruiting insbesondere im Hinblick auf Developer Recruiting einfach nicht effizient funktioniert: Firmen schreiben oft direkt – oder indirekt über Headhunter – hunderte bis tausende Entwickler proaktiv an, ohne zu wissen, ob die Entwickler überhaupt offen für neue Herausforderungen sind, welche Gehaltsvorstellungen sie hätten oder ob ein Umzug für sie in Frage käme. Diese manuelle Herangehensweise resultiert für Firmen daher meist in sehr geringen Erfolgsraten und ist ebenfalls für Entwickler lästig, die oft überhäuft werden mit zum Teil irrelevanten Anfragen. Der Reiz zur Neugründung lag also daran ein existierendes Problem zu lösen und den aktuellen Status Quo im Recruiting sowohl für Entwickler als auch für Firmen zu verbessern.
Wie genau soll dies funktionieren?
Mit Honeypot haben wir einen Marktplatz geschaffen, der die technischen Recruiter in Firmen bei zwei der Kernaufgaben ihres Arbeitsalltags fundamental unterstützt: Sourcing und Screening von Talenten. Firmen können über unsere Plattform passende Entwickler über Suchkriterien effizient finden und kontaktieren und haben auch sofortigen Zugang zu weiteren Informationen wie Gehaltserwartungen oder Arbeitserlaubnis. Dabei zeigt die Plattform nur Profile, die aktuell wirklich auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind. Zudem durchlaufen alle Entwickler bei Honeypot ein erstes Pre-Screening beispielsweise durch die von unseren Ingenieuren eigens entwickelten Code Challenges, die wir für Firmen auswerten und ihnen zur Verfügung stellen. Somit können Recruiter, auch ohne technischen Hintergrund, die Profile besser verstehen und einschätzen.
Was kostet dieser Spaß?
Das Honeypot-Screening ist dabei komplett kostenfrei und Firmen zahlen ein Erfolgshonorar nur falls eine Einstellung erfolgt.
Welchen Vorteil haben Entwickler durch Honeypot?
Für Entwickler besteht der Vorteil darin, dass sie ihre Präferenzen bezüglich Gehalt, Branche, Tech Stack etc. genau angeben können und nur relevante Jobangebote erhalten. Zudem müssen sich Entwickler bei Honeypot nicht aktiv bei verschiedenen Firmen bewerben, sondern erstellen nur einmalig ein Profil und Firmen bewerben sich bei ihnen.
Welche Erfahrungen aus ihrer Zeit bei AppLift können Sie in Honeypot einfließen lassen?
Bei Honeypot haben wir es mit einem zweiseitigen Modell mit B2B-Komponente zu tun, ein Modell, was ich durch meine AppLift Zeit gut kenne. Viele der Learnings im Gesamtaufbau und der Organisation eines solchen Businesses lassen sich daher übertragen. Darüberhinaus ist AppLift ein sehr technologiegetriebenes Unternehmen. Daher habe ich dort selber eng mit den Produkt- und Tech Teams zusammengearbeitet, was natürlich bei der Entwicklung eines neuen Produktes und insbesondere komplexerer Features hilfreich ist.
Welche Phasen beim Aufbau eines Unternehmen finden Sie generell besonders spannend?
Jede Phase hat ihren eigenen Reiz. In der sehr frühen Phase ist es vor allem spanned die Idee zu verwirklichen. Dazu gehören beispielsweise der Produktlaunch, der selektive Aufbau des Kernteams und den Nutzen eines Produktes anhand erster User-Feedbacks und Umsätze bestätigt zu bekommen. Das ist hochmotivierend. Später, gefällt es mir insbesondere das Produkt ständig weiterzuentwickeln und zu sehen, wie das Business skaliert. Nach Deutschland und England expandieren wir mit Honeypot derzeit in weitere europäische Länder – das macht viel Spaß. Generell, über alle Phasen des Unternehmens hinweg finde ich es sehr spannend eine kohäsive und transparente Teamkultur zu schaffen und sich als Organisation ständig weiterzubilden. Wir bestreiten zum Beispiel mit allen im Honeypot Team, die keinen Softwareingenieurs-Hintergrund haben, kollektive Coding-Kurse. Ich habe nach HTML/CSS gerade meinen zweiten Python Kurs beendet.
Wird HoneyPot ihr letztes Unternehmen gewesen sein?
Das ist schwierig vorauszusagen. Derzeit bin ich gemeinsam mit dem 15-köpfigen Team voll darauf fokussiert mit Honeypot die Zukunft des Tech-Recruitings aktiv mitzugestalten und wir haben nicht vor in absehbarer Zeit etwas anderes zu unternehmen.
Mobile Werbespiele stellen inzwischen eine durchaus beliebte Ergänzung im Online-Marketing-Mix dar. Allerdings sind es bis dato eher etablierte Marken, die mit interaktivem mobilen Content ihre Konversionsraten optimieren. Startups erscheint das Format mobiles Werbespiel dagegen als – im wahrsten Sinne des Wortes – teure “Spielerei”. Zu Unrecht, wie wir in diesem Artikel zeigen: Durch standardisierte Vorlagen sind die Entwicklungskosten sowie der zeitliche Aufwand gering, die Akquisekosten für Neukunden sinken.
Auch aufgrund teils limitierter finanzieller Möglichkeiten sind Startups seit jeher gewieft darin, ihr Marketing-Budget geschickt dort zu investieren, wo sie für möglichst wenig Geld möglichst viele neue Kunden erreichen. Eine recht einfache Matrix, um zu sehen, wie effizient die einzelnen Kanäle sind, ist dabei ein Vergleich der Mediennutzung der Konsumenten auf der einen sowie der Werbeausgaben auf der anderen Seite.
In den USA zeigt eine Studie aus diesem Jahr von Mary Meeker, Partner des VC-Investors KPCB: Lediglich vier Prozent des gesamten Medienkonsums entfallen 2014 noch auf den Print-Bereich, bereits 24 Prozent ihres medialen Zeitvertreibs sind US-Bürger hingegen schon mobil am Smartphone unterwegs. Umso verwunderlicher allerdings, dass noch 18 Prozent des Werbebudgets für Print, für mobile Werbung dagegen lediglich acht Prozent ausgegeben werden! Eine Diskrepanz, die im Vergleich zum Marktdurchschnitt unterpreisige Akquisitionskosten auf mobilem Wege verspricht. Haben Startups bislang schlichtweg nicht den richtigen Riecher gehabt und verschlafen, ihre Marketingbudgets massiv in mobile Werbung umzuschiften?
Nicht ganz: Ein wesentlicher Grund ist die Suche nach einem geeigneten mobilen Werbeformat. Im Print ist dies zumeist recht einfach: die klassische Anzeige. In der mobilen Welt haben die dazu analogen Werbebanner hingegen aufgrund niedriger Click-Through-Raten noch nicht wirklich überzeugt. Häufig war der Nervfaktor höher als der Marketingeffekt.
Es lag daher auf der Hand, interaktiven Content einzusetzen, um aus dieser Zwickmühle zu kommen: Im Gegensatz zur stupiden Bannerwerbung machen mobile Spiele Spaß, die Markenbotschaft kann kreativ eingebunden werden und potenzielle Konsumenten werden interaktiv in den Marken-Kreierungs-Prozess eingebunden. Besonders lern- wie aufnahmefähig sind wir Menschen schließlich, wenn unser Gehirn das Glückshormon Dopamin ausschüttet. Und Computerspiele sind berühmt für ihre Dopamin ausschüttende Anreizfunktion. Welchen schöneren Kontext könnte es geben, um die eigene Marke zu platzieren?
Einen günstigeren aber schon, werden viele Gründer einwenden, die sicherlich andere Dinge im Kopf haben, als nebenher auch noch ein eigenes mobiles Spiel von Grundauf zu entwickeln. Was leider nur wenige Startup-Unternehmen wissen: Sie müssen solche Werbespiele gar nicht komplett neu entwickeln. Computerspiele folgen nämlich ganz ähnlichen Mechanismen. Zielen, rätseln oder planen sind einige typische Elemente, die vorkommen. Was die Spiele unterscheidet ist die auf einer Metaebene transportierte Botschaft: Die Geschichte, die beispielsweise durch Figuren, Gegenstände und Umwelt erzeugt wird.
Zusammen mit Stagelink, einer Crowdsourcing-Seite für live-Events haben wir die Marketing-Effekte von Werbespielen überprüft. Ziel der Kampagne war, dass möglichst viele Menschen auf einer Landing-Page über eine Show abstimmen. Dazu hat Stagelink mithilfe der Gamewheel-Vorlagen ein eigenes Spiel erstellt. Dieses endete mit einem Call-to-Action (über eine Show abzustimmen) und einem Link auf die Landing-Page. Anschließend wurden zwei Facebook Anzeigen geschaltet:
Das Spiel wurde durch eine Facebook-Anzeige promoted (Call-to-Action: Play a Game). Erst am Ende des Spiels wurde der Spielende aufgefordert, über die Show abzustimmen (zweiter Call-to-Action).
Parallel wurde das gleiche Bild durch eine Facebook-Anzeige promoted – diesmal allerdings ohne Verweis auf das Spiel, sondern mit der direkten Aufforderung über die Show zu voten.
Das Ergebnis: Die Click-Through-Rate war mit Werbespiel um 23 Prozent höher, die Akquisitionskosten sanken um 30 Prozent.
Werbespiele sind daher gerade für Startups der Clou, um Neukunden zu gewinnen und bestehende Kunden an die eigene Marke zu binden. Einige wesentliche Argumente, die dafür sprechen:
Mobile Spiele sind beliebt. Täglich zwei Stunden spielen Smartphone Besitzer durchschnittlich. Dazu kommt: Die Zielgruppe vieler Startups ist Tech affin – sie verbringt wohl noch mehr Zeit mit mobilen Spielen.
Standardisierung des Entwicklungsprozesses ausgehend von bestehenden Vorlagen verbunden mit geringen Kosten und raschem Umsetzen der Kampagne (Stichwort lean).
Kreativität als ausschlaggebender Faktor: Der Erfolg der Kampagne hängt davon ab, ob es gelingt die Spieler zu begeistern und gleichzeitig geschickt eine Markenbotschaft sowie einen Call-to-Action in das Spiel einzubauen.
Trägheit der etablierten Marken: Da etablierte Unternehmen erfahrungsgemäß erst mit zeitlicher Verzögerung auf neue Chancen am Werbemarkt reagieren. Eine Chance für Startups, die eingangs angesprochene Diskrepanz zwischen Werbebudget und Medienkonsum zu nutzen und die Akquisekosten deutlich unterhalb des gängigen Marktniveaus zu halten.
Da das Entwickeln von Werbespielen und das Anpassen dieser Spiele an die eigene Corporate Identity nur noch einige Klicks, nicht aber große Budgets erfordert, ist es an der Zeit, dass gerade junge Tech-Unternehmen diese sich zur Zeit bietende Gelegenheit nutzen: Wenn nur die große Marken, nicht aber die innovativen Geister in diese lukrative Nische vorstoßen – dies wäre absurd.
Zur Person
Evgeni Kouris ist Gründer und Geschäftsführer von Gamewheel. Startups und andere Unternehmen können mit Hilfe der Gamewheel-Vorlagen mit wenigen Klicks eigene mobile Werbespiele erstellen.
Foto: Cute Cartoon Businessman Standing Near the Wheel of Fortune. Colorful Vector Illustration from Shutterstock
Eltern werden diese Hardware-Start-up lieben, denn tonies macht endlich Schluss mit nervigen CDs im Kinderzimmer. Zumal die meisten CD-Player, die für Kinder gedacht sind, ohnehin meist sehr schnell kaputt sind. Und MP3-Player sind in dieser Zielgruppe noch immer kaum verbreitet – man mag es kaum glauben. “Zerkratzte CDs, die ständig hängen bleiben, leiernde Kassetten, Bandsalat: endlich Vergangenheit! Wir bringen die digitale Audio-Revolution ins Kinderzimmer”, verspricht das Team von tonies. Das Düsseldorfer Start-up wird von Patric Faßbender und Marcus Stahl geführt.
Was tonies genau ist? Ein bunter Würfel, mit dem Kinder Musik und Hörspiele hören können. Zum Mega-Kinderzimmerhit wird der Würfel durch kleine Spielfiguren. Diese niedlichen Hörfiguren sind
Datenträger und Spielzeug gleichermaßen. “Jeder Tonie hat seinen eigenen Hörinhalt. Tonies kann man also sammeln und man kann mit ihnen spielen. Und vor allem machen Tonies Hören anfassbar, denn mit der Hörfigur bedient man die Toniebox”, heißt es auf der Website. Ab Frühjahr des kommenden Jahres gibt es dann unter anderem Das Sams, Connie und die Maus als Spielfiguren, die Töne liefern.
Die Spielfiguren müssen die tonies-Fans dann nur auf den Würfel stellen und schon geht es los. Eine wirklich tolle Idee – zumal etliche Hardcore-Games inzwischen ebenfalls auf eine Mischung aus Actionfigur bzw. Sammlerstück und Online-Game setzen. Die Zeit scheint reif für so ein Musik-Konzept.
Schon vor dem offiziellem Start hinterlassen viele Start-ups, die demnächst an den Start gehen wollen, erste Lebenszeichen im Netz. Alle diese Jungfirmen sammelt deutsche-startups.de im Start-up-Radar. Unser Start-up-Radar ist somit eine Liste mit Jungfirmen, die die Gründerszene demnächst bereichern werden. Start-ups, die in den nächsten Wochen das Licht der Welt erblicken und schon ein Lebenszeichen hinterlassen haben, dürfen sich bei uns melden.
Im Fokus: Artikel über Start-ups, die demnächst starten, gibt es in unserem Start-up-Radar
Jeden Tag prasseln in das Postfach von deutsche-startups.de unzählige Nachrichten aller Art ein – darunter auch viele Investitionsmeldungen – siehe Deal-Monitor. Leider können wir nicht diese Meldungen in aller Ausführlichkeit weiterverbreiten. In dieser “Neue Deals”-Rubrik gibt es deswegen regelmäßig aktuelle Geldströme in Kurzform.
Project A investiert in Pets Deli
Frisches Kapital: Die Berliner Firmenschmiede Project A Ventures investiert nach Informationen von deutsche-startups.de in Pets Deli, einen noch jungen Feinkostshop für Hunde und Katzen. Zunächst war das Delikatessengeschäft für Hunde- und Katzenbesitzer als reines Offline-Konzept gedacht, dann starteten die Macher aber in der Online-Welt durch. Project A hält nun knapp 22 % an Pets Deli.
Facelift übernimmt socialBench
Zukauf: Das Hamburger Social Media-Unternehmen Facelift übernimmt socialBench, eine Firma rund um “Social Media Benchmarketing”. “Der Deal könnte ein Beleg für den zunehmenden Konsolidierungsdruck im Markt für Social-Media-Software sein”, schreibt Online Marketing Rockstars. “Wir freuen uns sehr über die Akquisition von socialBench. Durch die Integration der socialBench Suite in die Facelift Cloud können wir unseren Kunden in Zukunft die optimale All-in-One-Lösung für erfolgreiches Social Media Marketing bieten”, sagt Facelift-Macher Benjamin Schroeter.
Springer investiert erneut in NowThis Media
Geldsegen: Axel Springer Digital Ventures erhöht im Rahmen einer Finanzierungsrunde seinen Anteil am New Yorker Video-Nachrichten-Unternehmen NowThis Media und ist nun dessen zweitgrößter Investor. Axel Springer Digital Ventures beteiligte sich erstmals im Dezember 2014 an NowThis Media . Größter Investor nach der neuen Finanzierungsrunde bleibt Oak Investment Partners.
Im Fokus: Alle Finanzspritzen und Exits in der Internetbranche gibt es in unserem Deal-Monitor
Sieben Tage, unzählige große und kleine Start-up-Nachrichten: Die zehn meistgelesenen Artikel der vergangenen Tage auf deutsche-startups.de. Unsere News der Woche. Alle Meldungen der vergangenen sieben Tage gibt es in unserer praktischen täglichen Übersicht.
Das Hit-Start-up nebenan.de, das neue Projekt von Seriengründer Christian Vollmann und Co., ist online. Die heiß erwartete Plattform will den Austausch mit den lieben Nachbarn erleichtern. Wer sich bei nebenan.de anmelden möchte, muss dabei seine tatsächliche Adresse verifizieren lassen – entweder über eine Postkarte, die einem zugeschickt wird, oder über ein offizielles Schreiben, bei dem die eigene Empfängeradresse zu erkennen ist. Das Start-up prüft diese Vorlage, die man hochladen muss, dann. Eine sogenannte Nachbarschaft bei nebenan.de muss dann aber auch aus mindestens 10 Mitstreitern bestehen, erst dann eröffnet nebenan.de die Gegend.
Das Start-up setzt damit direkt bei der Anmeldung auf virale Verbreitung und schlägt vor, die Nachbarn per E-Mail oder Handzettel einzuladen. In einigen Regionen wird es somit dauern, bis nebenan.de von Bedeutung wird. Selbst in Großstädten dürfte es in einigen Bezirken kaum schnell möglich sein, nebenan.de mit Leben zu bevölkern, denn nicht jeder wohnt in Berlin-Mitte, wo die Menschen heiß darauf sind, neue Dinge auszuprobieren. Nicht umsonst scheiterten Deutschland in der Vergangenheit viele Nachbarschaftskonzepte wie MeinNachbar, MyNeighborhood, niriu und TownKings. Zu den neueren Versuchen im Nachbarsegment zählen beispielsweise DoMeAFavour, Lokalportal, Nachbarschaft.net und WirNachbarn. Vor allem WirNachbarn machte dabei zuletzt viel Wirbel – etwa in Berlin.
In den USA sind Nachbarschaftsnetzwerke wie Nextdoor dagegen schon längst ein Hit. Investoren wie Lakestar, also Klaus Hommels und eine große Schar bekannter Business Angel glaubt, dass nebenan.de auch ein Erfolg wird und investieren schon vor dem Start in das junge Unternehmen – “nebenan.de holt Lakestar und eine A-Angel-Riege an Bord“.
Zum Start von nebenan.de berichtet das Magazin enorm über die Nachbarschaftsplattform. “Statt Bikini-Selfies vom Strand sollen die Teilnehmer in ihrem Profil angeben, ‘mit welchen Ideen und Fähigkeiten sie die Nachbarschaft bereichern könnten’, sagte nebenan.de-Mitgründerin Ina Brunk dem Magazin zum Konzept der Plattform. “Wer mitmacht, findet auf seiner Homepage zusätzlich vordefinierte Kategorien wie ‘Sicherheit’, ‘Verloren & Gefunden’, ‘Teilen & Helfen’ oder ‘Zu verschenken’, über die sich die Teilnehmer austauschen und posten können, wen sie als Babysitter empfehlen oder wer Zeit hat, beim Streichen eines Zauns zu helfen”, heißt es im Bericht weiter. Auch zum Geschäftsmodell gibt es erste Infos: Gewerbliche Teilnehmer sollen künftig zahlen, um bei nebenan.de mitmachen zu können. Zunächst aber will sich das Team des Start-ups aber aufs Wachstum konzentrieren.
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag? Wie sieht eine Gründer-Mittagspause aus, was machen die Startupper im Lande, wenn die Konzentration mal nachlässt und wie schalten Gründerinnen und Gründer so nach der Arbeit mal so richtig ab? Wir haben drei Gründer nach genau diesen Sachen gefragt. Danke an Thilo Hardt (eWings), Christopher Kampshoff (Lendstar) und Christian Wiens (GetSafe).
Wie starten Sie in einen ganz normalen Start-up-Arbeitsalltag?
Frühstück, anfallende Hausarbeiten erledigen, leider zu selten Joggen. Christian Wiens, GetSafe
Den Morgen halte ich mir üblicherweise von externen Terminen und Meetings frei – ausgenommen das Daily Scrum-Stand-up mit meinen Entwicklern. Die Fahrt in die Firma ist meistens der Zeitpunkt, an dem ich spätestens meinen Tag strukturiere. Unterteilt in wichtig, dringend und wichtig und dringend. Thilo Hardt, eWings
Nach dem Aufstehen checke ich meistens erst einmal meine E-Mails und widme mich dann meinem Sport. Bin ich damit durch, steht das Frühstück auf dem Programm, wobei ich währenddessen oft mit den Early Birds im Office skype. Habe ich wichtige Telefonate, bleibe ich auch danach meistens noch zuhause, weil es da einfach ruhiger ist, als im Großraumbüro. Danach geht’s dann auf ins Selbige. Christopher Kampshoff, Lendstar
Wie sieht Ihre Mittagspause aus?
Wenn möglich mit dem Team etwas Essen gehen, wichtig für die Stimmung. Ansonsten etwas Schnelles im Büro. Christian Wiens, GetSafe
Meistens kocht jemand aus dem Team. Gefühlt gibt es bei uns jeden zweiten Tag Hackfleischpfanne. Thilo Hardt, eWings
Oft treffe ich mich mit Partnern bzw. möglichen Partnern zum Business Lunch. Am liebsten geselle ich mich aber zu meinen Kollegen zum Team-Lunch. Bei einem wachsenden Team wird das natürlich immer schwieriger. Aber wenn es klappt, umso besser. Christopher Kampshoff, Lendstar
Was machen Sie, wenn Ihre Konzentration nachlässt?
Viel Trinken, Fenster auf, manchmal Spotify einschalten. Oder, zu einem anderen Task wechseln, der mehr Spaß macht oder weniger kompliziert ist. Christian Wiens, GetSafe
Einen Earl Grey Tee trinken und wenn das Wetter schön ist, mich auf unsere Terrasse verkrümeln und E-Mails beantworten. Thilo Hardt, eWings
Sofortige Maßnahme: Brainbreak für 10 bis 15 Minuten mit dem neuesten Fußball-Gossip und dann geht es weiter. Christopher Kampshoff, Lendstar
Wie schalten Sie nach der Arbeit ab?
Beim Abendessen zu Hause bzw. spätestens beim Lesen vor dem Einschlafen. Wirklich abschalten ist schwierig. Christian Wiens, GetSafe
Eigentlich schalte ich nie ab. Mein Kopf ist stets bei der Arbeit oder bei einem anderen Start-up, das ich unterstütze. Neuerdings sind das zum Beispiel Lillydoo und Catchys. Meine Freunde sind auch alles Unternehmer. Das wir über Geschäftliches reden, liegt ja in unserer Natur und verbindet uns. Wir haben aber auch andere Interessen. Rennsport oder das eine oder andere nicht ganz schwindelfreie Hobby. Thilo Hardt, eWings
Am Wochenende unternehme ich meistens etwas draußen in der Natur, was ja rund um München prima machbar ist: Hiken, Biken, Skifahren etc. und das am liebsten mit Frau und Freunden, so dass man neuen Input bekommt und auch mal über andere Dinge, als die Arbeit sprechen kann. Christopher Kampshoff, Lendstar
Die befragten Gründerinnen und Gründer im Kurz-Portrait
Thilo Hardt (eWings)
Thilo Hardt gründete 2007 mit Dirk Graber, Philipp Frenkel und Björn Sykora Mister Spex. Nach Zwischenstationen bei DN Capital in London ist Hardt nun wieder in Berlin und gründete eWings, einen Markt für Flugbuchungen. Seine erste Software verkaufte er bereits mit 17 Jahren nach Taiwan, seine erste Firma im Alter von 21 Jahren.
Christopher Kampshoff (Lendstar)
Christopher Kampshoff gründete Lendstar, ein Payment-Start-up. Das junge Münchner Unternehmen bietet eine App an, mit der Nutzer Geld leihen, teilen und senden können. DvH Ventures, die Beteiligungsgesellschaft der DvH Medien (Verlagsgruppe Handelsblatt, Tagesspiegel Gruppe und Die ZEIT Verlagsgruppe), investierte im Frühjahr 2015 in Lendstar.
Christian Wiens (GetSafe)
Christian Wiens gründete GetSafe gemeinsam mit Marius Blaesing. Das Start-up positioniert sich als One-Stop-Lösung für den Versicherungsbereich. Einen “Versicherungsmanager für die Hosentasche” nennen die GetSafe-Macher ihr Unternehmen. Das Start-up will vor allem den Aktenordner ersetzen. Rocket Internet und die Interhyp-Gründer unterstützen das Start-up bereits.
Auf den Start von Lillydoo dürften einige in der Szene bereits gewartet haben – wie auf jeden Fall. Zur Erinnerung: Bei Lillydoo, im Baby Care-Markt unterwegs, ist gefühlt die halbe Berliner Business Angel-Elite an Bord. Darunter sind zahlreiche erfolgreiche Gründer mit weitreichender E-Commerce-Erfahrung und zahlreiche Gründer, die einige richtig große Unternehmen aufgebaut haben – siehe “Honest-Klon Lillydoo zieht Angels an wie Motten das Licht“. Die vielen Unterstützer pumpten bereits eine Millionensumme in Lillydoo.
Zum Start setzt das Frankfurter Start-up, das von Gerald Kullack und Sven Bauer geführt wird, auf Feuchttücher. Ab Februar gibt es dann auch Windeln, die dann auch im Abo verkauft werden. Dabei setzt das junge Unternehmen aber auf sehr flexible Abomodelle, die Nutzer können den Lieferrhythmus selbst definieren. Was schon einmal ein spannender Vorteil gegenüber anderen Abo-Konzepten ist. “Lillydoo ist ein Gegenentwurf zur angestaubten Welt bisheriger Babypflegemarken – eine Lifestylemarke, die den Brückenschlag zwischen Leistungsfähigkeit, nachhalti orientierter Produktion und ansprechendem Design schafft”, sagt Mitgründer Bauer.
Neben Feuchttüchern und Windeln soll es in naher Zukunft bei Lillydoo dann auch Hautpflegeprodukte wie Wundcremes und Babyshampoos geben. “Wir bauen mit Lillydoo eine hochwertige Babypflegemarke auf. Deshalb zählen zum Beispiel Windeln.de oder Amazon nicht wirklich zur Konkurrenz, da wir definitiv kein Retailer sind”, ergänzt Mitstreiter Kullack. Somit legen sich die Lillydoo-Gründer direkt mit Pampers an. Sicherlich keine leichte Aufgabe.
“Hautfreundliche Produkte mit Style-Faktor”
Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Lillydoo-Mitgründer Gerald Kullack über coole Prints, die eingestaubte Windel-Branche und glückliche Kunden.
Welches Problem wollen Sie mit Ihrem Start-Up lösen:
Wir wollen kein Problem lösen, wir wollen mit Lillydoo das Thema Babypflege für Eltern moderner, hochwertiger, einfacher und fairer machen. Moderner, weil unsere Windeln von außen coole Prints zieren, die man auf unserer Website frei wählen und kombinieren kann. Hochwertiger, weil die Windeln frei von Inhaltsstoffen sind, die Babys Haut nicht mag und wir diese Philosophie auch bei den Feuchttüchern fortführen. Einfacher, weil unsere Kunden mit unserem Monats-Abonnement auf lillydoo.com keine Windeln mehr schleppen müssen, sondern sich diese bequem nach Hause liefern lassen können. Fairer, weil das Abonnement jederzeit pausiert oder gekündigt werden kann und Windeln, die zu klein geworden sind in Größere getauscht werden können.
Jede Woche entstehen Dutzende neue Start-Ups, warum wird ausgerechnet Lillydoo ein Erfolg?
Es ist einfach an der Zeit, dass Konsumenten eine moderne und qualitativ hochwertige Alternative zum Windel-Marktführer geboten wird, die bequem online bestellt werden kann. Des Weiteren ist das Business Angel-Netzwerk natürlich eine große Bereicherung. Wir stehen nicht alleine da und freuen uns regelmäßig über die zahlreichen Anregungen und Ideen der Angels, die bereits erfolgreich Unternehmen aufgebaut haben.
Wo steht ihr Start-Up in einem Jahr?
Wenige Tage nach Website-Launch ist das eine große Frage, aber natürlich haben wir eine klare Vision: Wir wollen mit unseren Windeldesigns Pep in die eingestaubte Windel-Branche bringen, in der in den letzten Jahren nicht viel passiert ist. Wir wollen eine Marke etablieren, die dem Konsumenten ein Produkt bietet, das frei von Inhaltsstoffen ist, die die Haut nicht mag, dabei aber trotzdem stilvoll und modern ist. Zusammengefasst wollen wir mit Lillydoo viele glückliche Kunden gewinnen, die lange Spaß an unseren hautfreundlichen Produkten mit Style-Faktor haben.
Mit der Rubrik Lesenswert bietet deutsche-startups.de in Kurzform einen schnellen Überblick über aktuelle Meldungen, Artikel, Reportagen, Interviews und Hintergrundstorys zu Web- und Gründergeschichten, die andere deutsche und englischsprachige Medien oder Blogs verfasst und veröffentlicht haben. Den kompletten Artikel gibt es dann nur auf den jeweils verlinkten Medien aus aller Welt.
Clue Clue: “Wir nutzen die App – auch die Männer”
Eine App, die den Zyklus der Frau genau aufzeichnet. Ida Tin hat Clue mitgegründet. Im Interview erklärt sie, warum sie die App selbst benutzt. WiWo
Anzeige Mitarbeiter gesucht? Jetzt Stellenanzeige bei ds schalten!
Mit unserer Stellenbörse wollen wir Ihnen helfen, die richtigen Leute auf Ihre Firma aufmerksam zu machen. Jede Anzeige läuft 30 Tage und kostet im Standard-Paket 149 Euro. Hier entlang zu unserer Startup-Jobbörse
Know How Die 5 besten Recruiting-Tools
Mit diesen Werkzeugen findet jeder die richtigen Kandidaten für sein Unternehmen. Schließlich ist Recruiting keine Raketenwissenschaft. Gründerszene
E-Commerce Zalando Fashion Connectivity Technologies – und mehr
Seit Juli gibt es zudem die Fashion Connectivity Technologies GmbH, über die bisher noch am wenigsten bekannt ist. Geschäftszweck ist “die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich E-Commerce, insbesondere der Betrieb einer Handelsplattform oder eines virtuellen Marktplatzes und alle damit im Zusammenhang stehende Beratungsleistungen.” Exciting Commerce
Virtuelle Teams Das läuft schief bei der virtuellen Zusammenarbeit in Unternehmen
Immer häufiger arbeiten Mitarbeiter in virtuellen Teams zusammen – doch oft genug läuft die Zusammenarbeit holprig. Welche Probleme das virtuelle Teamwork erschweren, zeigt eine aktuelle Studie.
TKP Kosten für Online-Werbung: Teure technische Helferlein
Online-Werbung ist günstig, heißt es. Je nach Strategie und Kampagnenkonzept kommen aber technische Dienstleistungen hinzu, die das Budget in die Höhe treiben. Früher war, zumindest im Mediageschäft, eben doch manches besser – oder einfacher. Internet World
Tagtäglich entstehen in Deutschland unzählige neue Start-ups – siehe auch unser Special Brandneue Start-ups. Leider können wir nicht alle neuen Start-ups in aller Ausführlichkeit vorstellen. In unserer Rubrik “3 neue Start-ups” gibt es deswegen täglich neue Start-ups und Internetprojekte aller Art in Kurzform.
Campusjäger findet den richtigen Praktikanten
Auf der Jagd: Campusjäger spürt talentierte Studenten auf. “Du sagst uns nach wem du suchst – wir liefern dir binnen kürzester Zeit deinen Traumkandidaten für ein Praktikum, als Werkstudent oder Junior-Positionen. Wir sind so überzeugt von unseren Kandidaten, das eine Vermittlungsprämie nur dann anfällt, wenn der Kandidat eingestellt wird”, verkündet das Unternehmen. Die Prämien sollen dabei wesentlich günstiger sein als bei einer konventionellen Personalberatung. Die Idee zu Campusjäger hatten die drei Studenten Martin Trenkle, Matthias Geis und Jannik Keller. “Im ersten Jahr am Markt konnten wir bereits über 100.000 Euro Umsatz generieren. Im neuen Jahr möchten wir im Zuge unserer neuen Website den Turbo zünden und Campusjäger über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus bekannt machen”, so das Trio.
Jobbörse für Juristen und Co bei Kanzlei-Job
Mehrwert: Kanzlei-Job positioniert sich als spezialisierte Jobbörse für Kanzleiberufe, insbesondere für Stellenanzeigen in der Steuerberatung, der Wirtschaftsprüfung und der Rechtsberatung. Die Bandbreite reicht von Berufsanfängern über Fach- und Führungskräfte bis hin zu Geschäftsführungs- und Partnerpositionen. “Unser Ziel ist es, die passenden Kandidaten mit den suchenden Unternehmen zusammenzubringen. Dabei ist uns wichtig, dass die Positionen für Bewerber einfach und ohne Streuverluste zu finden sind. Besonderer Wert wird auf Aktualität der Stellenanzeigen und Qualität der Suchfilter gelegt, so dass schnell, präzise und einfach die passende Position gefunden werden kann”, verkündet das Unternehmen welches von Norbert Theimer und Thomas Grummt gegründet wurde.
Mit Blue Chilli bargeldlos zum Mittagessen
Schmackhaft: Blue Chilli entstresst die Mittagspause und digitalisiert handelsübliche Groupons aus Papier. “Traditionelle Anbieter mit ihren Coupons bieten mittlerweile ebenfalls softwarebasierte Lösungen an, die aber meist versuchen, die analoge Welt digital abzubilden. Das geht auf Kosten der Bedienbarkeit und schränkt die Anzahl der Features drastisch ein”, sagt Shai Ron, Gründer des schmackhaften Start-ups. “Als Start-up konnte Blue Chilli seine Software am grünen Tisch völlig unbelastet entwickeln. Sowohl Portal als auch App sind mit umfassenden Features versehen und intuitiv zu bedienen,” so Ron. Das Angebot von Blue Chilli umfasst verschiedene Monatspakete (fünf bis 15 Mittagessen pro Mitarbeiter), die individuell auf Unternehmen zugeschnitten werden können. Des Weiteren unterstützt das Start-up Unternehmen bei der Abwicklung der Abrechnungen und der Nutzung von steuerlichen Vorteilen.
Im Fokus: Artikel über taufrische Start-ups gibt es in unserem Special Brandneue Start-ups
Startup Germany organisiert zum zweiten Mal den vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Austausch Media Residency Program für Media-Entrepreneure. Partner dabei sind unter anderem betahaus, Deutsche Startups und das New York Media Center. Bis 20. Dezember könnt ihr euch noch für das Stipendium, das 3 Monate New York, Unterkunft und Flüge beinhaltet, bewerben. Bringt euer Projekt durch die Möglichkeit zur tollen Vernetzung in der New Yorker Szene voran! Alle Informationen findet ihr unter www.residency.startupgermany.org.
Im Juni 2015 ging das erste Media Residency Program zu Ende. Zwei deutsche Gründer verbrachten drei spannende Monate in New York, zwei New Yorker Entrepreneure konnten drei Monate Berliner Luft schnuppern. Die Teilnehmer erhielten nicht nur Flüge und Unterkunft, sondern auch ein individuelles Mentoringprogramm, Unterstützung durch Experten sowie Einladung zu Branchenevents und ein monatliches Taschengeld zur Verfügung gestellt. Somit konnten sie sich optimal auf ihre unterschiedlichen Projekte konzentrieren. Bevor am 20. Dezember der Call for Applications für die zweite Runde des Media Residency Programs zu Ende geht, haben wir die Alumni des letzten Jahres nochmals zum Interview und zur kritischen Rückschau gebeten. Wir haben die Aussagen der Alumni für euch zusammengefasst.
Zu den Alumni:
Justine Simonson aus New York ist Produzentin und Gründerin von Co-Lab Productions. Sie entwickelte im Rahmen des Media Residency Program die erste Staffel Ihrer Web-Serie über Gründer, Kleinunternehmer und die Lebenskultur/Street Life in unterschiedlichen Städten namens “How to Make It In: Berlin“.
Johannes Scherzer, Sounddesigner und Gründer von TAUCHER und Luminoise aus Berlin, hat während seines New York-Aufenthalts seine bestehende App „Luminoise“ weiterentwickelt. Dabei handelt es sich um eine innovative Storytelling-Applikation, die Standbilder mit Tönen verbindet, um Geschichten zu erzählen.
Der New Yorker Film-Regisseur und Computer-Wissenschafter David Schmüdde entwickelt bereits seit 15 Jahren Geschichten für ein breites Publikum. Im Rahmem des Media Residency Programs hat er die interaktive Dokumentation „JACK and the MACHINE“ weiter entwickelt, die wahre Geschichte rund um Jack Tramiel, der aus den Konzentrationslagern geflüchtet war und zu einem Computer-Pionier wurde.
David Steinberger, ein Berliner Filmemacher, hat mit der Dokumentar-Web-Serie „MY FEW LIVES” einige der vielfältigen New Yorker Bürger porträtiert. Er hat vier Episoden in New York gedreht, die allesamt auf dem offiziellen My Few Lives YouTube-Kanal zu streamen sind.
Wie hast Du Dich gefühlt, als Du informiert worden bist, dass Du beim Media Residency Program akzeptiert wurdest, dass Du nach New York/Berlin gehst?
Justine Simonson: Es war einfach großartig. Mein Partner und ich haben monatelang an unserer Serienidee gearbeitet und es war toll zu hören, dass jemand anderer auch an das Projekt glauben würde und uns Zeit und Unterstützung geben würde, an dem Projekt zu arbeiten.
Johannes Scherzer: Ich war von der Möglichkeit überwältigt, das Programm zu machen. Gleichzeitig war ich unsicher, was mich erwartet – immerhin fand es zum ersten Mal statt.
David Schmüdde: Ich war total aufgeregt, als ich per E-Mail persönlich informiert wurde. Auf jeden Fall ein toller Tag!
David Steinberger: Ich war sehr glücklich als ich davon erfuhr. Ich habe sofort gewusst, dass dies eine einmalige Chance und ein großes Abenteuer werden würde.
Was waren die wichtigsten Dinge, die Du über New York/Berlin gelernt hast? Welche eindrucksvollen Momente hast Du mitgenommen?
Justine Simonson: Das wichtigste, das ich gelernt habe, war, wie ich mit meinem Partner, der auch mein Mann ist, sehr diszipliniert zusammenarbeiten konnte. [..] In Berlin habe ich vor allem das Fahren mit dem Fahrrad genossen und die viele Kunst, die es überall gibt. [..] Das Programm hat uns auch ein paar spannende Einblicke gegeben, die wir sonst nicht bekommen hätten.
Johannes Scherzer: Das Wichtigste, was ich lernte, war, dass der Erfolg für jedes Projekt alleine von mir, meiner Leistung abhängt. Außerdem ist es ganz wichtig, Kontakte und Meetings schon vor der Reise zu organisieren, um dann wirklich intensiv und effizient vor Ort arbeiten zu können.
David Schmüdde: Es war wirklich wichtig für mich, ein Gefühl für die deutsche Medien- und Technologie-Industrie zu bekommen. [..] Zu den spannendsten Erlebnissen zählen ohne Frage meine Präsentation im Chaos Computer Club, meine Teilnahme am „Quo Vadis, Democracy?“-Talk im Haus der Kulturen sowie mein Besuch der alten NSA-Station am Teufelsberg.
David Steinberger: Ich habe gelernt, wie wichtig es ist innovativ und mutig zu sein, immer nach vorne zu denken. Schwierigkeiten und Misserfolge dürfen einem nie den Weg versperren.
Hat sich das Projekt so entwickelt, wie Du es dir vorgestellt hast, bevor Du Deine Reise angetreten hast?
Justine Simonson: Dass wir das Projekt so durchziehen konnten, war toll. Und auch das Feedback ist großartig – Menschen in über 100 Ländern sehen sich die Web-Serie an und teilen sie mit Freunden. [..] Wir suchen noch immer einen Sponsor-Partner, aber uns wurde nach dem Media Residency Program dann auch vom Made in NY Media Center ein Stipendium verliehen.
Johannes Scherzer: Ich hatte keine Erwartungen, daher war es recht einfach. Dennoch sind Follow-Up-Meetings wichtig – und das muss man planen, da Leute sehr viel zu tun haben.
David Schmüdde: Der Aufenthalt in Berlin war für mein Projekt ganz wesentlich. Die besuchten Institutionen konnten mir allesamt sehr gut weiterhelfen.
David Steinberger: Ich wollte, dass sich das Projekt verselbstständigt, es sollte nicht steif und starr sein. Es sollte sich organisch entwickeln. Ich bin wirklich glücklich, was im Endeffekt daraus geworden ist.
Was hat sich ganz persönlich für Dich nach dem Media Residency Program verändert?
Justine Simonson: Nach dem Austausch glaube ich einfach noch stärker an meine Ideen. Das war einfach ein riesiger Vertrauensschub. […] Es hat mich auch gefreut, so viele tolle und herzensgute Menschen zu treffen und zu wissen, dass es sie überall auf der Welt gibt.
Johannes Scherzer: New York ist eine großartige Stadt, solange du weißt, was Du tust. Ich liebe auch die Offenheit und Großzügigkeit der Leute vor Ort, jeder hat eine Meinung und teilt sie.
David Schmüdde: Nachdem ich nach New York zurück gekommen bin, habe ich begonnen, meine New Yorker Freunde mit meinen neuen Bekannten in Deutschland zu verknüpfen, was bereits sehr gut geklappt hat – siehe Tech Open Air, Media Convention Berlin oder re:publica.
David Steinberger: Ich weiß wohin ich will, daher hat sich mein Weg nicht wirklich verändert. Aber der Aufenthalt in New York war eine wichtige Erfahrung, die einen starken Eindruck in meinem Leben hinterlassen hat.
Welchen Rat würdest Du jemandem geben, der sich dieses Jahr bewirbt?
Justine Simonson: Mach es! Glaube an Dein Projekt und reiche es ein! Sei nicht zu zaghaft bei Deiner Einreichung, sondern sag ganz klar, was Deine Idee ist und teile Deinen Plan zur Umsetzung. Du weißt nie, was passieren kann.
Johannes Scherzer: Genieße deine Zeit dort, erkunde die Stadt – und nimm zur Sicherheit etwas Extra-Geld mit.
David Schmüdde: Denk darüber nach, was Du der Community anbieten kannst. Verbindungen über den Atlantik sind der Kern des Programms: Was kannst Du tun, um genau diese Beziehungen zu unterstützen und zu fördern?
David Steinberger: Sei Du selbst.
Startup Germany organisiert zum zweiten Mal den vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Austausch Media Residency Program für Media-Entrepreneure. Partner dabei sind unter anderem betahaus, Deutsche Startups und das New York Media Center. Bis 20. Dezember könnt ihr euch noch für das Stipendium, das 3 Monate New York, Unterkunft und Flüge beinhaltet, bewerben. Bringt euer Projekt durch die Möglichkeit zur tollen Vernetzung in der New Yorker Szene voran! Alle Informationen findet ihr unter www.residency.startupgermany.org
Rund 200 Fintech-Start-ups programmieren in Deutschland derzeit Prototypen für die Finanzwelt von morgen. Die jungen Gründer setzen in erster Linie überall da an, wo klassische Bankdienstleistungen wie Kontoverwaltung, Kreditvergabe, Geldanlage, Versicherungen oder mobile Bezahlsysteme einfach zu standardisieren sind und aus ihrer Sicht Mehrwerte für Kunden geschaffen werden können.
Start-ups in diesen sensiblen Marktbereichen sind allerdings mit hohen aufsichtsrechtlichen Anforderungen konfrontiert. Für die meisten ist daher ein Partner mit Vollbanklizenz unabdingbar, der ihnen den Rücken freihält, die Konzentration auf die eigene Produktentwicklung und den Auf- und Ausbau der eigenen Marke ermöglicht. Die gelungene Auswahl kann über den Erfolg des ganzen Geschäftsmodells entscheiden!
Was Gründer auf jeden Fall im Blick haben sollten:
1) Partner ist nicht gleich Partner
Zwei Banktypen stehen für eine Zusammenarbeit zur Wahl: Vertriebsbanken wollen ihr Produkt- und Serviceportfolio mit innovativen Geschäftsideen von Fintechs anreichern. Dafür versprechen sie schnellen Zugang zu einer großen Kundenbasis. Will ein Start-up vor allem seine Eigenständigkeit wahren, sind Transaktions- beziehungsweise Abwicklungsbanken die bessere Alternative: Die technologiegetriebenen Institute sind auf die Automatisierung von Bankprozessen (im Hintergrund) spezialisiert und verstehen sich in der Partnerschaft mit einem Start-up in erster Linie als Enabler. Schauen Sie sich die Referenzen der Bank und ihre Vernetzung im Fintech-Markt an! Transaktionsbanken helfen auch dabei, Lösungen in eigene oder externe Geschäftsmodelle zu integrieren.
2) Es gibt nur eine Chance für den ersten Eindruck
Banken haben Erwartungen an die Start-ups, die einem Pitch in Finanzierungsrunden vergleichbar sind. Fintechs, die ins Erstgespräch mit ihrer künftigen Partnerbank gehen, sollten Gründerteam, Geschäftsmodell und Business Case detailliert vorstellen können. Machen Sie der Bank klar, welchen Mehrwert eine Zusammenarbeit haben wird! Gründer sollten ihrerseits wesentliche Fragen an die Bank parat haben: Wer hält die Kundenbeziehung? Welches Team betreut auf Bankenseite? Wer zeichnet für die technische Umsetzung verantwortlich? Kann die Bank auch eine Internationalisierung begleiten? Ist die Bank flexibel, um das Geschäftsmodell zu betreuen?
3) Sie bewegen sich in einem streng regulierten Raum
So innovativ Fintechs auch sein mögen – der Bankpartner erwartet, dass sich Gründer bereits vor dem Erstgespräch in groben Zügen mit dem regulatorischen Umfeld auseinandergesetzt haben. Grundsätzlich gilt: Die Bank bringt die Expertise ein, um alle aufsichtsrechtlichen und Haftungsfragen zu klären. Vielen Start-ups ist beispielsweise nicht bekannt, dass bestimmte Aussagen auf ihrer Webseite und in den Kundendokumenten nach rechtlichen und regulatorischen Maßstäben mit dem Bankpartner abzustimmen sind.
4) Schnellschüsse funktionieren nicht
Fintechs sind gut beraten, einen genauen Zeitplan für die Gespräche und die Auswahl des Bankpartners sowie für die Klärung aufsichtsrechtlicher Fragen zu erstellen. Weder die Bank noch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de) gewähren Start-ups Privilegien. Ganz im Gegenteil stellt der intensive Prüfungsprozess so manchen Gründer vor eine harte Geduldsprobe. Vermeiden Sie böse Überraschungen, hinterfragen Sie die eigenen Prozesse kritisch! Kann zum Beispiel, entgegen allen Erwartungen, das Aufsetzen der IT-Plattform zum “Flaschenhals” werden?
5) Beratung ist Investition
Die Leistungen eines Bankpartners sind hoch qualifiziert und haben ihren Preis. Zwar verhandeln erfahrene Institute womöglich individuelle Lösungen mit vielversprechenden Fintechs. Aber realistisch kalkulierte Kosten gehören in jeden Businessplan! Smarte Start-ups denken frühzeitig über eine mögliche Equity-Beteiligung ihres Bankpartners nach. Damit können sie die Kosten verschlanken und man hat seinen Wunschpartner langfristig an der Seite.
Jetzt abstimmen: Platzt die FinTech-Blase?
Zur Person Björn Jüngerkes arbeitet seit 2012 als Leiter der Geschäftsentwicklung und Prokurist bei der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, ein Unternehmen der FinTech Group AG. Die biw AG ist ein erfahrener Technologie- und Bankpartner der deutschen Fintech-Szene mit Kunden wie auxmoney, fashioncheque, Savedo und Zinspilot. Jüngerkes steuerte die Markteinführung zahlreicher innovativer Geschäftsideen und ist innerhalb der Unternehmensgruppe der zentrale Ansprechpartner für das Thema Fintech. Er gehört unter anderem der Jury des Entwickler-Wettbewerbs Bankathon an.
Zum neunten Mal sucht deutsche-startups.de gemeinsam mit allen Leserinnen und Lesern das Start-up des Jahres. Wie in den Vorjahren wollen wir mit unserer kleinen Auszeichnung noch einmal alle Neugründungen in den medialen Vordergrund schieben, die in den vergangenen Monaten bzw. Ende des vergangenen Jahres den Sprung in die deutsche Webwelt gewagt haben oder als junges Start-up zuletzt massiv durchgestartet sind.
Gesucht wird ein ganz junges Start-up, das in den vergangenen Wochen und Monaten ein echter Hingucker war, einen Trend gesetzt hat oder grandios durchgestartet ist. Wie immer kann nur ein Start-up den begehrten Titel Start-up des Jahres abräumen. Und wie jedes Jahr können sich auch alle Leserinnen und Lesern von deutsche-startups.de an der Wahl zum Start-up des Jahres beteiligten. Einfach für einen Kandidaten unten abstimmen. Das Gesamtergebnis (Start-up mit den meisten Stimmen) fließt als eine Jurystimme in die Wahl mit ein.
In diesem Jahr sind diese zehn Start-ups nominiert: Einhorn (Kondom-Shop), Foodora (Lieferservice), GoButler (Concierge-Dienst), GetSafe (Versicherungsdienst), HomeToGo (Metasuche), Jodel (Lokaltalk), Movinga (Umzugsvermittler), Newstore (E-Commerceservice), Number26 (Banking-App) und Spryker (E-Commerce-Framework).
Jetzt abstimmen: Wer ist das Start-up des Jahres?
Im vergangenen Jahr ging unsere Auszeichnung Start-up des Jahres an der Berliner Start-up Zenmate. Davor sicherten sich Protonet (“Der einfachste Server der Welt”), der Second-Screen-Dienst wywy, der Körpervermessungsdienst Upcload, Avocado Store und Citydeal (heute Groupon) den Titel. Zu den weiteren bisherigen Preisträgern gehören die Dokumentenplattform PaperC, der Statistikdienst statista und myMüsli. Nun suchen wir einen würdigen Nachfolger für diese Sieger.